Ein geölter Parkettboden verbindet Natürlichkeit mit Widerstandskraft. Das Öl dringt tief ins Holz ein, schützt vor Feuchtigkeit und betont zugleich die natürliche Maserung. Regelmäßiges Ölen hält den Boden nicht nur schön, sondern verlängert auch seine Lebensdauer.
Je nach Zustand Ihres Bodens kommen unterschiedliche Methoden infrage: das Nachölen zur regelmäßigen Pflege, das Schleifen und Ölen bei stark beanspruchten Flächen oder eine schnelle Auffrischung ohne Schleifen, wenn nur der Glanz nachgelassen hat. So finden Sie für jede Situation die passende Lösung.
Bevor Sie starten, lohnt sich ein Blick auf die Vorteile und die richtigen grundlegenden Entscheidungen.
Ein geölter Parkettboden bleibt atmungsaktiv, reguliert Feuchtigkeit und lässt sich jederzeit nachpflegen. Das Öl schützt das Holz von innen und bringt die Maserung lebendig zur Geltung – ähnlich wie beim Renovieren von Holzmöbeln, bleibt so die natürliche Oberfläche sichtbar.
Ob es Zeit zum Nachölen ist, zeigt der Wassertropfen-Test: Perlt das Wasser ab, ist die Schutzschicht intakt. Dringt es rasch ein oder wirkt die Fläche matt, braucht der Boden frisches Öl.
Die Wahl des richtigen Öls:
Achten Sie auf VOC-arme Produkte, die speichel- und schweißecht sind – wichtig für Kinder und Haustiere. Leicht pigmentierte Öle verzögern zudem das Nachdunkeln besser als farblose. Damit das Öl seine Wirkung zeigen kann, braucht Ihr Boden die richtige Vorbereitung.
Eine saubere Grundlage ist entscheidend, damit das Öl gleichmäßig ins Holz einzieht. Gehen Sie Schritt für Schritt vor:
Wenn man vom Nachölen des Parketts spricht, geht’s es um die regelmäßige Auffrischung eines bereits geölten Bodens mit speziellem Pflegeöl. Das Öl sättigt die Holzporen erneut, frischt die Optik auf und sorgt dafür, dass der Boden widerstandsfähig bleibt. Als Faustregel empfiehlt sich das Nachölen des Parketts alle zwei bis fünf Jahre – in stark beanspruchten Räumen wie Flur oder Küche auch häufiger.
Die Vorgehensweise ist einfach: Zuerst gründlich reinigen, dann das Pflegeöl dünn und gleichmäßig auftragen und überschüssiges Öl mit einem fusselfreien Tuch wieder abnehmen. So bleibt die Oberfläche offenporig und gepflegt.
Fakten zum Nachölen im Überblick:
Wenn ein Boden tiefe Kratzer oder großflächig abgenutzte Stellen zeigt, reicht Nachölen nicht mehr aus. Dann heißt es: Ran ans Schleifgerät! Bevor Sie starten, prüfen Sie bei Mehrschichtparkett die Stärke der Nutzschicht. Ist sie zu dünn, darf nicht mehr nachgeschliffen werden.
Schleifen Sie Ihr Parkett vor dem Ölen sorgfältig ab. Das Schleifprinzip ist immer gleich: zuerst grob, dann mittel und am Ende fein. Ränder und Ecken werden mit speziellen Maschinen bearbeitet. Achten Sie unbedingt auf Schutzausrüstung wie Atemschutz und Gehörschutz und arbeiten Sie mit Staubabsaugung, damit die Staubbelastung gering bleibt.
Anschließend folgt das Ölen des Parketts: Öl dünn und gleichmäßig auftragen, überschüssiges Öl mit fusselfreien Tüchern abnehmen. Wer Maschinen oder Zubehör benötigt, findet diese in den WH-Baumärkten in Österreich.
Fakten zum Schleifen & Ölen im Überblick:
Der Mittelweg zwischen dem schnellen Nachölen und dem aufwändigen Schleifen und Ölen des Parketts ist ein Refresh: Für eine Auffrischung kann das Parkett ohne schleifen geölt und anschließend poliert werden. Dabei kommt ein spezielles Pflegeöl oder Refresher zum Einsatz. Der Boden erhält neuen Glanz, ohne dass er komplett bearbeitet werden muss.
Geeignet ist diese Methode für leicht matte Oberflächen, kleinere Flächen oder wenn Sie mit wenig Aufwand für einen frischen Look sorgen möchten. Wichtig ist: Sie ersetzt keine Sanierung. Bei tiefen Kratzern oder stark abgenutzten Bereichen stößt der Refresh an seine Grenzen.
Das Vorgehen ist unkompliziert: Boden reinigen, den Refresher dünn auftragen, mit einem weichen Pad oder Tuch polieren und Überschüssiges Öl abnehmen.
Fakten zum Pflegeöl-Refresh im Überblick:
Lassen Sie den Parkettboden nach dem Ölen vollständig trocknen und vermeiden Sie in den ersten Tagen starke Belastungen. Vorsichtiges Begehen ist meist schon nach einem Tag möglich – schwere Möbel oder Teppiche sollten Sie aber erst nach etwa einer Woche platzieren. So kann das Öl in Ruhe aushärten und die Holzoberfläche optimal schützen. Für die laufende Reinigung genügt nebelfeuchtes Wischen mit einem milden Reiniger.
So vermeiden Sie typische Fehler:
Je nach Beanspruchung alle 2 bis 5 Jahre. In stark genutzten Bereichen wie Fluren oder Wohnzimmern kann ein kürzeres Intervall sinnvoll sein. Als Faustregel gilt: Wenn Wasser nicht mehr abperlt oder matte Stellen sichtbar werden, ist es Zeit, den Parkettboden zu ölen.
Das hängt von Ihren Ansprüchen und der Nutzung ab:
Wichtig: Verwenden Sie keine Speiseöle wie Olivenöl oder Sonnenblumenöl – sie härten nicht aus, ziehen Schmutz an und können ranzig werden.
Tipp: Pigmentierte Öle mindern Nachdunkeln besser als farblose Produkte. Achten Sie generell auf VOC-arme Öle und die Kennzeichnung „speichel- und schweißecht“.
Nein. Lackiertes Parkett müsste komplett abgeschliffen werden, bevor es geölt werden kann. Für eine Auffrischung von lackierten Parkettböden werden spezielle Parkettpflegemittel verwendet. Bei gröberen Schäden wird das Parkett abgeschliffen und neu lackiert.
Ja, geölte Böden sind diffusionsoffen und daher gut mit Fußbodenheizungen kombinierbar. Um Schäden oder Verfärbungen vorzubeugen ist es wichtig, gleichmäßig aufzuheizen und extreme Temperaturspitzen zu vermeiden.
Ja, wenn Sie auf geprüfte, unbedenkliche Öle achten. Besonders Naturöle oder Produkte mit entsprechender Kennzeichnung sind hier die richtige Wahl.
Ein geölter Parkettboden verbindet Schutz, Natürlichkeit und zeitlose Schönheit. Ob regelmäßiges Nachölen, eine gründliche Sanierung mit Schleifen oder ein Refresh für das Parkett mit Öl, aber ohne Schleifen – die Methoden sind vielfältig und für jeden Bedarf passend.
Wer sein Parkett regelmäßig ölt oder ölen lässt, sorgt dafür, dass der Boden über viele Jahre lebendig bleibt und den Alltagsspuren trotzt. Der Aufwand lohnt sich: Geöltes Holz ist atmungsaktiv, pflegeleicht und behält seine natürliche Ausstrahlung.
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