Brennholz richtig lagern
Bevor Brennholz in den Kaminofen wandert und ein kräftig loderndes Feuer entfacht, müssen die Holzscheiter richtig gelagert werden. Nur unter den passenden Bedingungen trocknet Brennholz gut aus und erreicht seine optimale Heizleistung.
Frisches und feuchtes Holz sowie die falsche Lagerung führen zur Verminderung des Brennwertes und damit der Heizleistung. Wird feuchtes Holz verheizt, wird nämlich die entstehende Energie verbraucht, um das Holz zu trocknen, anstatt Wärme abzugeben. Außerdem entsteht dabei Ruß und Kondensat, das sich an den Wänden des Schornsteins und des Rauchrohrs als schmierige Masse absetzt. Das kann den Abzug verstopfen, was im schlimmsten Fall sogar zu einem Rußbrand führen kann.
Aber wie lagert man Brennholz nun am besten? Draußen oder doch lieber im Haus, gestapelt oder geschüttet, zugedeckt oder offen? Was Sie beachten sollten, verraten die Fachkräfte der WH-Baumärkte in Österreich!
Unterschiedliche Holzarten als Brennholz: Hart- & Weichholz
Wie und wie lange man Brennholz am besten lagert, ist von der Holzart abhängig. Hier wird zwischen Hart- und Weichholz unterschieden: Harthölzer, wie Kirsche, Esche, Ahorn oder Buche, weisen eine hohe Holzdichte und einen erhöhten Faseranteil auf. Für die freistehende Lagerung ist Hartholz besser geeignet, da es äußeren Einflüssen während der Lagerung länger standhalten kann.
Harthölzer benötigen eine längere Lagerung, um zu trocknen – zwei bis drei Jahre sind hier zu empfehlen. Weichhölzer, wie Fichte, Tanne oder Weide, hingegen können nach gut einem Jahr Lagerzeit bereits den optimalen Heizwert entwickeln.
Brennholz richtig stapeln
Die meistgenutzte Form, Brennholz zu stapeln, ist der Reihen- oder Schichtholzstapel, wo man die Holzscheite reihenweise aufeinanderschichtet. Schichtholzstapel eignen sich besonders gut dazu, Brennholz draußen an der Hauswand zu lagern.
Eine seitliche Begrenzung des Holzstapels, beispielsweise mit Dachlatten, ist dabei hilfreich. Alternativ können an den Enden des Reihenstapels jeweils 3 bis4 Scheiter immer abwechselnd längs und quer geschichtet werden – das sorgt für die nötige Stabilität.
Brennholz geschüttet lagern
Brennholz lässt sich auch geschüttet lagern und trocknet in dieser Lagerungsform sogar schneller, weil die Luft durch den Abstand zwischen den einzelnen Scheiten besser zirkulieren kann. Allerdings wird für diese Lagerung auch mehr Platz benötigt.
Brennholz draußen lagern
Üblicherweise eignet sich die Süd- oder Westseite eines Hauses am besten, um Brennholz draußen zu lagern. Denn dann bekommt es einiges an Sonne ab. Wichtig ist, gut 10 cm Abstand zur Hauswand zu lassen, damit die Luft genug zirkulieren kann. Scheiter mit einer ähnlichen Länge lassen sich besonders gut stapeln: Brennholz passt mit einer Länge von rund 30 cm in die gängigsten Öfen und sollte idealerweise nicht mehr als 10 cm Durchmesser ausmachen.
Plätze unter einem Dach sind ideal, denn das schützt vor Regen und Schneefall. Ist kein Dach vorhanden, kann das Holz auch freistehend gelagert werden. Mit Wellblechplatten kann in diesem Fall ein Überdach für den Holzstapel gemacht werden. Oder man greift zu einer stabilen Plane – aber dann gilt es unbedingt darauf zu achten, mindestens zwei Seiten des Holzstapels frei zu lassen. Ansonsten können die Scheiter anfangen zu schimmeln.
Wegen der Feuchtigkeit sollte Brennholz im Freien nie direkt am Erdboden aufliegen. Eine gute Unterlage sind Paletten oder ein selbst gemachtes Gerüst aus Ziegelsteinen oder Kanthölzern und Brettern. Ihr Auflagegerüst sollte eine gewisse Stabilität haben, um über mehrere Jahre hinweg einer großen Last standhalten zu können. Wir empfehlen auch bei einem festen Untergrund, wie Beton, eine solche Auflage zu verwenden, da sich schon mal Regenwasserpfützen bilden können. Plastikfolie eignet sich keinesfalls als Unterlage, da sich Staunässe bilden kann.
Brennholz im Haus lagern
Geschlossene Räume wie Keller oder Garagen sind für das Lagern von Brennholz nicht geeignet. Durch die geringe Luftzirkulation in Innenräumen kann das Holz nicht trocknen und es wird in nur wenigen Wochen von Schimmel befallen. Nur durchgetrocknetes Brennholz sollte im Haus gelagert werden. Selbst dann sind nur kleine Mengen empfohlen, die auch bald im Ofen landen. So vermeiden Sie, dass das Holz wieder Feuchtigkeit zieht, und schaffen kein Brandrisiko.
Mehr Tipps und Ideen für Heimwerker finden Sie im WH-Blog!
Checkliste
- Brennholz in die geeignete Größe spalten:
- Ähnliche Länge für alle Scheite
- Faustregel: 30 cm Länge – diese Scheite passen in die gängigsten Öfen
- Durchmesser: maximal 10 cm, sonst noch einmal spalten
- Das richtige Werkzeug zum Holzspalten:
- Holzspalter – für einfaches Spalten, ohne Kraftaufwand
- Alternativ: klassische Axt
- Gut gelüftetes Lagerumfeld:
- Gute Luftzirkulation ist das A und O
- Brennholzstapel mind. an zwei Seiten nicht abdecken
- Abstand zwischen einzelnen Holzstapeln: mindestens eine Handbreit
- Schutz vor direkter Witterungsnässe:
- Möglichst gut vor Regen und Schneefall schützen
- Bspw. das eigene Hausdach
- Überdach aus Wellblech oder Planen – achten Sie jeweils auf eine gute Sicherung des Überdachs, damit es bei Wind und Sturm nicht davonfliegt.
- Schutz vor übermäßiger Bodenfeuchtigkeit:
- Brennholz niemals direkt am Boden, egal, ob Erdboden oder Beton, aufliegen lassen
- Erhöhte Auflage durch Paletten oder Ziegeln mit Brettern schaffen
- Trockenes Brennholz erkennen:
- Schlagen Sie dafür mit zwei Holzscheiten aufeinander.
- Klang von trockenem Holz: hart und klingend
- Klang von feuchtem Holz: dumpf
WH-Checkliste: Brennholz richtig lagern
Alles rund um die richtige Lagerung von Brennholz finden Sie auf einen Blick in unserer WH-Checkliste – von Tipps zum Stapeln und Lagern bis hin zum Kauf des richtigen Werkzeugs. Einfach direkt downloaden und ausdrucken.
